Für uns war es wie Weihnachten, als unser wunderschöner Stand endlich fertig aufgebaut war. Im Sinne von, dass wir uns riesig gefreut haben, der Stress vorher aber auch nicht ohne war. Ich weiß, andere reisen mit leichtem Gepäck an und bauen in 2 Sekunden auf. Das ist nicht so das Ding von Ines/karlotta pink und mir. Erst wollten wir ambitioniert mit dem VW-Bus fahren, dessen Ladekapazität mein Augenmaß etwas überschätzt hat – da ging grad mal die Hälfte rein-, es wurde dann doch ein Transporter. Aber da wäre noch Luft nach oben gewesen!
Gute sechs Stunden später trafen wir immerhin in Köln ein, fanden unsere Unterkunft sofort und beschlossen, am nächsten Tag “schnell” aufzubauen, damit wir noch etwas von der Stadt sehen. Ihr ahnt schon, es kam anders. Wir waren gar nicht die einzigen, die den Lastenaufzug der Messehalle benutzen wollten und hatten auch nicht so tolle Transportwägen, wie die Männer mit den Engelbert-Strauß-Hosen. Jedenfalls sorgten wir mit unsere wagemutigen Wägelchen-Konstruktionen für Heiterkeit bei den Profi-Messebauern. Unerschrocken kletterte die bergerfahrene Ines auf unserer Leiter herum und montierte 15 Leuchten, die uns ins richtige Licht setzten. Den Stand einräumen, die Stoffe nach Farbe und Schnittmuster thematisch zu sortieren, war dann nur noch ein Klacks.
Hochverdient beglückten wir anschließend einen nahegelegenen Inder mit unserer Verzehrfreude. Es hat dort aber auch wirklich vorzüglich geschmeckt.
Der erste Messetag gestaltete sich für mich äußerst aufregend: Gleich im halb elf durfte ich zu Judith Pinnow aufs Sofa zum Talk. Zusammen mit meiner Standnachbarin Natascha von Astrokatze plauderten wir über Stoffdessins und Schnittdesigns und über das Leben als Designer. Dazwischen lief eine kleine Präsentation von mir, was ich eigentlich so mache. Nach dem Talk waren Natascha und ich so aufgekratzt, dass wir uns beinahe in der Halle verliefen.
Am zweiten Messetag besuchten uns (gefühlt) die halbe Schweiz, mit Fides/swisswullefestival, Sabina und Judy fuhren wir abends noch schnell in die Kölner Altstadt, stolperten dort in ein geniales libanesisches Restaurant und verbrachten einen heiteren Abend.
Der Sonntag war für Ines der aufregende Tag: sie “musste” nachmittags aufs Sofa. Aber vormittags war so viel los, dass gar keine Zeit für Nervosität war. Und nach dem Talk auf dem Sofa, war die Messe fast schon wieder vorbei.
Also haben wir das Programm von oben im Rückwärtsgang abgespult: ausräumen, abbauen, heimfahren.
Es waren, aus unserer Sicht wunderbare drei Tage: Wir lernten allerlei Gesichter der DIY-Szene, die man nur online kannte, persönlich kennen, spannen ein Bündel an neuen Ideen, bildeten einige Kooperationen und trafen mit ganz vielen interessanten, interessierten Menschen zusammen. Wir freuen uns auf die ganzen “neuen” Läden, die unsere Stoffe und Schnittmuster schon jetzt oder ganz bald präsentieren. Haltet die Augen offen!